homePORT

Widerstandsfähigere Brücken durch stahlverstärkende Nanolaminatpflaster

Nanolaminatpflaster

TUHH stellt neues Verfahren mit Nanolaminatpflastern zur Verstärkung von Schweißnähten vor

Mit knapp 2500 Brücken hält Hamburg den Rekord für die meisten Brücken und gilt als "Brückenhauptstadt Europas". Die Instandhaltung und Sanierung dieser Brücken ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden und die Lebensdauer begrenzt. Die Schwachstellen dieser Bauwerke sind meist Schweißnähte und Verbindungen, die durch den ständigen Schwerlastverkehr auf der Straße und Schiene belastet werden.

Aus diesem Grund hat die Technische Universität Hamburg (TUHH) ein neues Verfahren entwickelt, welches den Stahl widerstandfähiger und haltbarer machen soll. Als Grundlage dieses Verfahrens dient eine Flüssigkeit, in der Kupfer und Nickel aufgelöst werden. Der zu behandelnde Stahl wird dann in dieser Flüssigkeit durch den Einsatz von Elektroden unter Strom gesetzt. Durch das Verfahren lagern sich die Metalle als Schutzschicht auf dem Stahl ab und führen zu o.g. Effekten. Das Nanolaminat entsteht dadurch, dass sich abwechselnd Kupfer und Nickel schichtweise auf dem Stahl abscheiden. Die so entstehende Nanoschicht ist 8-mal dünner als ein menschliches Haar und soll die Schweißnähte erheblich verstärken und schützen.

Die bisher durchgeführten Tests im Labor waren laut Forschern der Universität sehr vielversprechend. Im nächsten Schritt soll das Nanolaminatpflaster nun an den Stahlträgern der über 3,5 Kilometer langen Köhlbrandbrücke getestet werden. Das Team der TUHH spricht davon, dass durch die neu entwickelte Technologie die Lebensdauer von Brücken möglicherweise um ein vielfaches verlängert werden könnte.

Weitere Informationen erhaltet ihr im nachfolgenden Video des NDR Hamburg Journals. Der Beitrag beginnt beim Zeitstempel 16:15.



Die Köhlbrandbrücke ist auch aus anderen Gründen spannend.

Als smartBRIDGE ist die Köhlbrandbrücke nämlich auch technologischer Vorreiter in Bezug auf Instandhaltung und Sanierung. Das liegt daran, dass die Brücke über die letzten Jahre mit über 500 Sensoren und Kameras ausgestattet wurde, um die Zustand zu überwachen un den zuständigen Einheiten die Arbeit zu erleichtern. Zu diesem Zweck existiert auch ein vollständiger digitaler Zwilling der Brücke. smartBRIDGE ist ein Partnerprojekt des homePORT. Unter nachfolgendem Link findet ihr eine ausführliche Übersicht zu dem Projekt und den Möglichkeiten, die die Digitalisierung der Brücke mit sich bringt.